Stadtführung Quedlinburg

Tangermünde Stadtführung

Quedlinburg ist ein echtes Juwel, aber dennoch nicht das einzige, was das Bundeland Sachsen-Anhalt so zu bieten hat. Weiter nördlich und am Ufer der Elbe liegt Tangermünde, ebenfalls eine malerisch mittelalterliche Stadt mit charmanter Altstadt, jahrhundertealter Kirche und gut erhaltener Burg mit Blick über die Elbe. Wir stellen die wichtigsten Highlights kurz vor, die man am besten bei einer Stadtführung Tangermünde erkunden kann.

Beschauliche Altstadt

Am linken Elbufer liegt Tangermünde, ca. eine Stunde Autofahrt von Magdeburg entfernt und durch die Bundesstraßen 189 und 188 gut ans Verkehrsnetz angebunden. Aber auch von weiter her kommen viele Besucher, sogar regelmäßig aus Berlin und Umgebung. Was zieht die Leute in dieses kleine Städtchen mit nur 10 000 Einwohnern?

Tangermünde ist durch seinen mittelalterlichen Charme zu einem beliebten Ausflugsziel geworden. Ein historischer Stadtkern mit alten Häusern aus Fachwerk und Backstein ist wurde und wird auch weiterhin liebevoll und aufwändig restauriert und stellt einen herrlichen Anblick dar – vor allem für Besucher, die an die oft hässlichen modernen Kulissen der modernen deutschen Großstadtwohngebiete gewohnt sind. Speziell das im spätgotischen Stil gebaute Rathaus gilt als ein echtes Prunkstück unter den Häusern von Tangermünde, welches passenderweise das Heimatmuseum Tangermünde beherbergt.

Rathaus

Gehobene Perspektive

Der Name des Städtchens leitet sich direkt von dem Umstand ab, dass hier der kleine Fluss Tanger in die große Elbe mündet. Erste Erwähnung fand der Ort an den beiden Ufern bereits vor mehr als tausend Jahren, aber es kann gut sein, dass bereits seit viel längerer Zeit eine Siedlung am Ort des heutigen Tangermünde existiert hat. Das liegt nicht zuletzt auch an der schönen Lage: zwar sind die beiden Flüsse nah, jedoch liegt Tangermünde auf einer felsigen Erhebung, bei der es sich wohl um eine Endmoräne aus der letzten Eiszeit handelt. Aus diesem Grund hat man in Tangermünde zum einen keinerlei Probleme in Sachen Überflutung und andererseits eine schöne Aussicht über das umliegende Land. Das gestaltete sich auch als praktisch für die Verteidigung der Stadt, da man von der Burg aus sehen konnte, wenn sich Feinde näherten.

Die Burg Tangermünde

Die Burg Tangermünde soll über tausend Jahre alt sein und vom askanischen Markgrafen erbaut worden sein. Die Elbe diente wohl seit jeher als natürliche Grenze zwischen Königreichen und Territorien. So half die Burg im 13. Jahrhundert dabei, die Grenze des deutschen Reiches zu bewachen und zu verstärken. Dennoch kam es oft zu Überfällen auf die Burg, die häufig auch erfolgreich verliefen. So kamen in der Frühgeschichte immer wieder Slawen vom rechten Ufer der Elbe herüber und später, während des Dreißigjährigen Krieges, wurde die Burganlage von schwedischen Truppen niedergebrannt. Lange Zeit lag die Burg in Ruinen, bis schließlich Anfang des 20. Jahrhunderts mit dem Wiederaufbau begonnen wurde. Bis einige Zeit nach der Wende ging es der Anlage jedoch schlecht, da die alten Bauten vernachlässigt wurden und zusehends verfielen.

Glücklicherweise ist das heute nicht mehr so, denn aus der Burganlage wurde ein großes Hotel mit Festsaal, Garten und Wellnessanlage gemacht. Ein schickes Schlosshotel ist eine würdige Nutzungsart für die alte Burg und bietet den Besuchern der Stadt außerdem eine stilvolle Unterkunft. Ein Burgmuseum gibt es ebenfalls zu besichtigen, im alten Gebäude der Schlossfreiheit.

Vieles aus alter Zeit: Kirche St. Stephan und Eulenturm

Neben der Burg gibt es noch viele weitere historische Gebäude, die es sich anzuschauen lohnt. Zum Beispiel die romanische Backsteinbasilika St. Stephan mit ihrem über 90 Meter hohen Turm. Aufgrund der ohnehin schon erhöhten Lage von Tangermünde kann man den Turm dieser Kirche von weither sehen. Angeblich wurde die Kirche von Kaiser Karl IV. in Auftrag gegeben, irgendwann im 14. Jahrhundert. Über die Jahre wurde die Kirche immer weiter ausgebaut und sie überlebte auch den großen Brand in Tangermünde im Jahre 1617. Vieles ist jedoch heute noch original aus der Zeit nach dem Brand zu bestaunen, unter andrem auch eine von Hans Scherer dem Jüngeren gebaute Orgel aus dem Jahr 1623.

Auch den Eulenturm gibt es, der zu den historischen Befestigungsanlagen von Tangermünde gehört und bis heute das Stadtbild mit seinem mittelalterlichen Charme ziert. Zusammen mit all den weiteren alten und denkmalgeschützten Bauten bildet Tangermünde eine prächtige, historische Kulisse für einen schönen Stadt-Spaziergang.